August: Som­mer­fest der „Guten Stu­be“

In Gers­feld leben inzwi­schen rund 120 Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­ner, die auf­grund des Krie­ges ihre Hei­mat ver­las­sen muss­ten und nun bei uns Unter­schlupf gefun­den haben. Eine enga­gier­te Grup­pe unter ihnen hat jetzt das Som­mer­fest des Fami­li­en- und Begeg­nungs­zen­trums „Gute Stu­be“ genutzt, um sich auf ihre Art bei Deutsch­land im All­ge­mei­nen und bei den Gersfelder*innen im Beson­de­ren herz­lich für die Auf­nah­me und die all­täg­li­chen Hil­fen zu bedan­ken. Uner­müd­lich haben sie gekocht, geba­cken und geübt, um den Gersfelder*innen einen gelun­ge­nen Nach­mit­tag zu gestal­ten, der vie­len hof­fent­lich noch lan­ge im Gedächt­nis bleibt.

Die Gäs­te wur­den am Sonn­tag, 27.08.23 mit einem nicht all­täg­li­chen Büf­fet begrüßt: Neben süßem und herz­haf­tem Gebäck waren gefüll­te Pfann­ku­chen, Knob­lauch­bröt­chen und der unum­gäng­li­che Borschtsch als Sup­pe zu fin­den. Das High­light des Tages war eine selbst­ge­mach­te Brat­wurst im unend­li­chen Spi­ral­krin­gel. Aus­ge­spro­chen lecker. Die ehren­amt­li­chen Hel­fer­lein der „Guten Stu­be“ haben die Tafel mit wei­te­ren Kuchen, einer Aus­wahl an Sala­ten und die hei­mi­schen Würst­chen eben­so schmack­haft ergänzt. Hier war für jeden Gau­men eine Lecke­rei zu fin­den.

Am Bas­tel­tisch wur­de das Ange­bot, eine „Motan­ka“ (eine tra­di­tio­nel­le klei­ne Pup­pe aus Wol­le) selbst zu machen, nicht nur von Kin­dern ange­nom­men und auch ein Kin­der­schmin­ken wur­de auf die Bei­ne gestellt.

Gegen 15:30 Uhr prä­sen­tier­ten sich zwei jun­ge Män­ner und zwei jun­ge Frau­en mit Gesangs- und Gedicht­ein­la­gen in ukrai­ni­scher Spra­che, die auch die zufäl­lig vor­bei­schlen­der­ten Pas­san­ten zum Ste­hen­blei­ben ver­an­lass­ten. Auch wenn wir die Wor­te die­ser Vor­trä­ge in der unge­wohn­ten Spra­che nicht ver­stan­den, so beein­druck­ten die Künstler*innen doch durch Inten­si­tät und Into­na­ti­on die Zuhö­rer­schaft. Die Inhal­te wur­den jeweils im Anschluss kurz über­setzt und zeug­ten von Weh­mut, Frie­dens­sehn­sucht und Hei­mat­ver­bun­den­heit. Den anwe­sen­den Ukrainer*innen war die inten­si­ve Betrof­fen­heit von den Gesich­tern und der ein oder ande­ren Trä­ne abzu­le­sen. Eine rund­um gelun­ge­ne, ergrei­fen­de Auf­füh­rung. Wir bedan­ken uns auf die­sem Weg noch ein­mal bei den enga­gier­ten Ukrainer*innen, die uns einen blei­ben­den Ein­druck ihrer momen­ta­nen Lebens­si­tua­ti­on prä­sen­tiert haben.

Kaum war die Auf­füh­rung abge­schlos­sen, schick­te uns ein ordent­li­cher Regen­guss in die Räu­me der „Guten Stu­be“. Hier konn­ten wir dann bei einem gemüt­li­chen Mit­ein­an­der das Som­mer­fest aus­klin­gen las­sen.