Schü­ler tra­fen sich mit Bür­ger­meis­tern

Jugend­li­che im Dia­log mit Bür­ger­meis­tern
Die Offe­ne Jugend­ar­beit Gers­feld (Rhön) hat in enger Zusam­men­ar­beit mit dem Schul­zen­trum Gers­feld (Rhön) eine beson­de­re Form der Jugend­be­tei­li­gung initi­iert. Vor etwa sechs Wochen wur­den die demo­kra­tisch gewähl­ten Ver­tre­ter der Schü­ler­schaft, also die Klas­sen­spre­che­rin­nen und Klas­sen­spre­cher sowie Schul­spre­cher ab der 5. Klas­se, auf­ge­for­dert, gemein­sam mit ihren Mit­schü­lern The­men für ein Gespräch mit den Bür­ger­meis­tern der Gemein­den Ebers­burg, Gers­feld und Pop­pen­hau­sen zu erar­bei­ten.
Am Mon­tag, den 27. Mai 2024, tra­fen sich rund 20 Klas­sen­ver­tre­te­rin­nen und Klas­sen­ver­tre­ter um 14:00 Uhr im Musik­raum der Rhön­schu­le Gers­feld, um ihre Fra­gen an die Bür­ger­meis­ter zu stel­len. Ein beson­de­rer Dank gilt hier­bei dem Enga­ge­ment des Schul­zen­trums und der Unter­stüt­zung durch den Rhön­schul­lei­ter Mar­co Schu­ma­cher. Die Bür­ger­meis­ter Ben­ja­min Rein­hart (Ebers­burg), Dr. Stef­fen Kor­ell (Gers­feld) und Man­fred Helf­rich (Pop­pen­hau­sen) zeig­ten sich von Beginn an auf­ge­schlos­sen und gin­gen inter­es­siert auf die Fra­gen der Jugend­li­chen ein. Eine Ver­tre­te­rin des Jugend­am­tes und der Orts­vor­ste­her von Gers­feld-Mit­te beglei­te­ten das Tref­fen.
Der The­men­ka­ta­log, der in den fol­gen­den ein­ein­halb Stun­den bespro­chen wur­de, war über­ra­schend viel­fäl­tig und zeig­te ein­drucks­voll, mit wel­chen Anlie­gen sich die „Zukunft unse­res Lan­des“ bereits aus­ein­an­der­setzt.
Erwar­tungs­ge­mäß äußer­ten die Jugend­li­chen den Wunsch nach der Ansied­lung bekann­ter Fast-Food-Ket­ten und Dro­ge­rie­märk­te. Die Bür­ger­meis­ter muss­ten jedoch erklä­ren, dass die­se Anbie­ter Gers­feld und Umge­bung nicht als wirt­schaft­lich rele­vant ein­stu­fen. Fra­gen zur Wie­der­eröff­nung des Hal­len­ba­des, einer Ski­sport­hal­le und einem Out­door-Gym muss­te Bür­ger­meis­ter Kor­ell auf­grund der hohen Kos­ten lei­der nega­tiv beant­wor­ten. Hin­ge­gen sag­te er zu, sich für die Reno­vie­rung maro­der Trep­pen auf dem Schul­weg und die Erwei­te­rung der Ball­fang­net­ze am Soc­cer­platz ein­zu­set­zen.
Beim The­ma öffent­li­cher Nah­ver­kehr – vor allem zwi­schen den Haupt­or­ten der Rhön – herrsch­te Einig­keit dar­über, dass der aktu­el­le Zustand für die Jugend­li­chen unzu­rei­chend ist. Die zusätz­lich ein­ge­rich­te­ten „Ruf­bus­se“ bie­ten nur eine mini­ma­le Ent­las­tung. Die­ses Pro­blem konn­te trotz inten­si­ver Dis­kus­si­on nicht gelöst wer­den.
Zu den Stra­ßen­re­no­vie­run­gen erklär­te Bür­ger­meis­ter Helf­rich die kom­ple­xen Zustän­dig­kei­ten von Kom­mu­ne, Land­kreis, Land und Bund. Die­se Zustän­dig­kei­ten sind nicht zu umge­hen und erwar­ten — ver­bun­den mit den erheb­li­chen Kos­ten für sol­che Aus­bes­se­run­gen — Geduld von den Nut­zern der betrof­fe­nen Stra­ßen und Wege. Den Hin­weis auf feh­len­den Wet­ter­schutz an Bus­hal­te­stel­len im Ebers­bur­ger Gemein­de­ge­biet nahm Bür­ger­meis­ter Rein­hart auf und ver­sprach, sich des Pro­blems anzu­neh­men.
Wei­te­re Wün­sche der Jugend­li­chen betra­fen zusätz­li­che Schwimm­bä­der, Vol­ley­ball­plät­ze, eine Mini­golf­an­la­ge und Kon­zert­aben­de, wovon eini­ge bereits in Pla­nung sind. Auch das The­ma „Wolf in der Rhön“ wur­de ange­spro­chen, wobei die Bür­ger­meis­ter sich einig waren, dass der Schutz sowohl der Wöl­fe als auch der Men­schen und Tie­re in der Regi­on wich­tig ist und daher eine kon­trol­lier­te Beja­gung not­wen­dig sein könn­te.
Die For­de­rung nach mehr Müll­ei­mern wur­de von den Bür­ger­meis­tern ein­heit­lich abge­lehnt, da die Gemein­den durch die Ent­fer­nung der Müll­be­häl­ter die Bür­ger dazu anhal­ten möch­ten, ihren Müll selbst zu ent­sor­gen.
Auf­grund der begrenz­ten Zeit konn­ten nicht alle Fra­gen aus­führ­lich bespro­chen wer­den. Der Jugend­ar­bei­ter Harald Von­der­au sam­mel­te die offe­nen Fra­gen, um sie an die zustän­di­gen Stel­len wei­ter­zu­lei­ten.

Alle Betei­lig­ten waren mit dem Ver­lauf des Nach­mit­tags sehr zufrie­den und beschlos­sen, die­ses For­mat der Jugend­be­tei­li­gung künf­tig jähr­lich fort­zu­set­zen.